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Urkunde 1345: Unterschied zwischen den Versionen

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Im sogenannten Roten Buch der Stadt Dortmund finden sich Aufzeichnungen über Streitigkeiten zwischen Dortmund und dem [[Graf Adolf II.|Grafen Adolf von der Mark]] und deren Schlichtung aus dem Jahr [[1345]].
Im sogenannten Roten Buch der Stadt Dortmund finden sich Aufzeichnungen über Streitigkeiten zwischen Dortmund und dem [[Graf Adolf II.|Grafen Adolf von der Mark]] und deren Schlichtung aus dem Jahr [[1345]].


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Item Lamberto Beyen et Theoderico Overberch iuramentum super 6 articulos premissos prebentibus fuit ibidem dimissum. <br>
Item Lamberto Beyen et Theoderico Overberch iuramentum super 6 articulos premissos prebentibus fuit ibidem dimissum. <br>
Istis singulis peractis comes de Marca et nos totaliter fuimus separati et ad fundum concordati, ubi presentes interfuerunt quinque predicti ex parte ipsius comitis emissi et Rutgherus de Altena et Hermannus de Wickede milites Lambertus van der Rure, Hermannus et Bernhardus fratres de Wittene, Herbordus de Dunehove, Theodericus Nortkerke, Bernhardo filio Hermanni de Wittene et aliis quampluribus. Item ex parte civitatis interfuit Conradus comes Tremoniensis predictus, Conradus Cleppinc senior, Gots. de Hederminchusen, Winandus de Vimeren, Thidemannus Swarte iunior, Syghebodo Berstrate, homines imperiales, Volquinus de Hillen, Johannes van der Berstrate, Sygebodo iunior, Cristianus de Hengestenberche et etiam Mathias Schelewent et Johanes Colnema pluresque alii.
Istis singulis peractis comes de Marca et nos totaliter fuimus separati et ad fundum concordati, ubi presentes interfuerunt quinque predicti ex parte ipsius comitis emissi et Rutgherus de Altena et Hermannus de Wickede milites Lambertus van der Rure, Hermannus et Bernhardus fratres de Wittene, Herbordus de Dunehove, Theodericus Nortkerke, Bernhardo filio Hermanni de Wittene et aliis quampluribus. Item ex parte civitatis interfuit Conradus comes Tremoniensis predictus, Conradus Cleppinc senior, Gots. de Hederminchusen, Winandus de Vimeren, Thidemannus Swarte iunior, Syghebodo Berstrate, homines imperiales, Volquinus de Hillen, Johannes van der Berstrate, Sygebodo iunior, Cristianus de Hengestenberche et etiam Mathias Schelewent et Johanes Colnema pluresque alii.
</blockquote>
== Übersetzung ==
Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:
<blockquote>
Dass man die Bürger von Dortmund nicht vogelfrei erklären soll.
Im Jahre des Herrn 1345, um das Pfingstfest herum, erschien einer unserer Mitbürger, Johannes Schrighel, bei uns und legte uns dar, dass Bernhardus Suzenbich ihn nahe dem Hof genannt Heyle gefangen genommen und ihn gezwungen habe, dort unter Zusicherung des Glaubens einen Eid zu leisten, an einem bestimmten und benannten Tag zurückzukehren. Am Tag seiner Ankunft ritten der Graf von der Mark mit einigen unserer Helfer oder Söldner auf unser Geheiß und Wissen dorthin, wollten denselben Bernhardus gefangen nehmen und töteten ihn auf der Lippe, da er flüchtig war; später auf die Klage seiner Brüder und anderer Freunde hin, verurteilte Randolfus, genannt Hake von Herne, zu dieser Zeit Gograf in Unna, wegen dieser Tötung uns und unsere Mitbürger zum Nachteil und zur Beschwerung von uns und gegen unsere Freiheit, die uns von den göttlichen römischen Kaisern von alters her gewährt und zugestanden wurde, im Landgericht der Mark für geächtet und vogelfrei.
Dasselbe betreffend. Später wurde durch Johannes von Summeren, Ritter, genannt Hake, Gograf in Unna, Rotgherus Asschebruch, Amtmann in Bochum, Rutgerus von Glatbeke, Amtmann in Ekelinchoven, und durch Otto van dem Esekenwerke, die von Adolph, Graf von der Mark, entsandt worden waren, und einige von unserem Rat und der Gesamtheit unserer Stadt, die diesem hinzugezogen wurden, auf unserem Ratshaus eine Einigung und Freundschaft verhandelt unter der nachstehenden Form, im selben Jahr des Herrn, am Mittwoch vor dem Fest Simons und Judas. Einige aus unserem Rat und andere unserer Mitbürger besuchten den besagten Grafen in Nunneherreke und Lambertus Beye, zu dieser Zeit Prokonsul (Bürgermeister) dort, sprach in der Kirche in Gegenwart des Grafen diese Worte: „Herr Graf, wir beschweren uns bei Euch jetzt wie zuvor, dass Euer besagter Gograf Hake in Unna uns und unsere Mitbürger unrechtmäßig für geächtet und vogelfrei erklärt hat, was uns von Rechts wegen weder geschehen kann noch soll.“ Darauf antwortete der vorgenannte Ritter Johannes Sumeren auf Bitten und Geheiß desselben Grafen und aus seinem Mund, dass diese Tat ihm damals und später lästig gewesen sei, und dass sie ohne sein Geheiß und Wissen geschehen sei... dass, falls die Täter geächtet worden seien, diese Achtserklärung aufgehoben, vernichtet und gänzlich gelöscht werden soll und ist und dass er unsere Freiheiten und Privilegien halten und beachten soll, wie es sein Vater und Großvater getan haben. Nach diesem Geschehen sagte derselbe Ritter Johannes von Sumeren auf Geheiß und mit Zustimmung seiner vier vorgenannten Gefährten: „Herr Graf, gemäß unserer Verhandlung könnt Ihr hier und zu dieser Zeit alle Klagen, die Ihr gegen die Bürger von Dortmund habt, vorbringen, und Ihr werdet daraufhin von ihnen eine Entschädigung oder Recht erhalten, und was Ihr hier vernachlässigt, das soll erledigt, gänzlich vernichtet und gelöscht sein.“ Daraufhin klagte derselbe Graf dort, in Anwesenheit desselben Ritters Johannes, uns siebenmal an. Erstens: dass wir seinen Knecht und Diener, genannt Vrethere, gefangen genommen und von ihm mehr als 20 Mark erpresst hätten. Zweitens: dass seine Helfer und Freunde die Helfer des Herrn von Köln, seine Gegner, die ihm Schaden zugefügt hatten, jagten und verfolgten, welche sich in unsere Stadt flüchteten und sich dort aufhielten und verteidigten, wodurch wir ihm, wie er behauptete, Schaden zugefügt hätten. Drittens: dass wir seinen Freunden und Untertanen, die ihr Getreide und ihre Lebensmittel in unsere Stadt brachten, verweigert hätten, diese nach ihrem Willen auszuführen. Viertens: dass wir ihm und einigen seiner Freunde gewisse Bäume ausgerissen und gewisse Bäume gefällt hätten, wodurch wir ihm Schaden zugefügt hätten. Fünftens: dass wir den Weg, genannt Papelo, aufgegraben und zerstört hätten, was wir von Rechts wegen nicht tun dürften. Sechstens: dass gewisse Mädchen, unsere Bürgerinnen, gewisse Lehnsgüter von Bernhard, genannt Dobbe, erhalten und besäßen, deren Eigentum ihm zuzustehen schien. Siebtens: dass wir Bernhardus Suzenbik, seinen Diener, getötet hätten, dessen Buße er forderte.
Von der Antwort. Auf diese sieben Klagen antworteten wir der Reihe nach. Erstens auf das erste: Dass unsere Helfer den besagten Vrethere, unseren Feind, der uns lange und oft Böses angetan und veranlasst hatte, gefangen nahmen und wir von ihm mehr als zwanzig Mark erpressten, wodurch wir dem besagten Grafen keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Schließlich erließen wir ihm auf Bitten desselben Grafen die zwanzig Mark und gaben ihm seine darauf ausgestellten Briefe zurück, während wir seine und seines Bruders Briefe über den uns geleisteten Eid behielten und immer noch haben. Zweitens: Dass an einem gewissen Sonntag zur Essenszeit, gegen die neunte Stunde, einige, die Bewaffnete mit der Hand verfolgten, zu unserem westlichen Tor kamen, was unsere Wächter dieses Tores sahen, es schlossen und beide Parteien innerhalb unserer äußeren Befestigung, genannt Vorwerk, kämpften, wobei die eine Partei die andere überwältigte und sie vertrieb und dieselbe äußere Befestigung schloss und sich dort aufhielt. Als wir dies zum ersten Mal bemerkten, kamen wir sofort hinzu und nahmen von den Helfern des Herrn von Köln eine ausreichende Sicherheit entgegen, dass sie alle zu dieser Zeit von den Freunden des Grafen von der Mark genommenen Güter zurückgeben und erstatten sollten, was auch geschah, und öffneten unsere Tore und entließen sie von beiden Seiten, gemäß der Freiheit unserer Stadt.
Drittens: Dass wir gemäß der Freundschaft und dem Bündnis, das wir zu dieser Zeit mit dem Herrn von Köln hatten, keine Lebensmittel an Feinde dieser Art aus unserer Stadt verkaufen oder geben durften; schließlich erwirkten wir von ihm, dass wir für die Freunde und Untertanen des Grafen von der Mark Lebensmittel aus unserer Stadt in ihre Häuser für ihren Bedarf ausführen lassen durften, was auch geschah. Aber bei Versammlungen, genannt „Reise“ und „Heerfahrt“, konnten wir die Ausfuhr nicht gestatten, wodurch wir dem Grafen von der Mark auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Viertens: Dass wir gewisse Bäume, die unrechtmäßig auf dem Grund unserer Weiden gepflanzt und gesetzt waren, wo auch stehende Bäume einigen unserer Mitbürger gehörten, entfernten, wodurch wir ihm auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Fünftens: Dass wir den Weg Papelo aufgruben und zerstörten, der in unserer Gerichtsbarkeit und im freien Landgericht und in unserem Eigentum liegt, gemäß der Freiheit und Gnade, die uns vom Heiligen Römischen Reich ausreichend gewährt und zugestanden wurde, dass wir alle Wege, die in unserer Gerichtsbarkeit und im freien Landgericht liegen, festlegen und zu unserem Schutz und Nutzen befestigen können. Sechstens: Dass der besagte Graf seine Freunde in unsere Stadt schicken solle, und nachdem wir die Klage von Bernhard Dobbe und die Antwort der Mädchen gehört hatten, wir dem Grafen darüber Recht gewähren und Gerechtigkeit darüber sprechen lassen wollten. Siebtens: Dass unsere Helfer Bernhard Zuzenbic, unseren Feind, der uns lange und oft Böses angetan und veranlasst hatte, mit Sobben und dem besagten Schulen als Flüchtling auf der Lippe töteten, wie oben gesagt, wodurch wir ihm auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu erstatten wäre. Ferner wurde Lambertus Beyen und Theodericus Overberch, die den Eid auf die 6 vorgenannten Artikel leisteten, dort entlassen. Nachdem diese einzelnen Punkte erledigt waren, wurden der Graf von der Mark und wir vollständig getrennt und in der Sache versöhnt, wobei fünf der vorgenannten vom Grafen Entsandten und Rutgherus von Altena und Hermannus von Wickede, Ritter, Lambertus van der Rure, Hermannus und Bernhardus, Brüder von Wittene, Herbordus von Dunehove, Theodericus Nortkerke, Bernhardus, Sohn des Hermannus von Wittene, und viele andere anwesend waren. Ferner waren seitens der Stadt anwesend der vorgenannte Konrad, Graf von Dortmund, Konrad Cleppinc der Ältere, Gots. von Hederminchusen, Winandus von Vimeren, Thidemannus Swarte der Jüngere, Syghebodo Berstrate, kaiserliche Leute, Volquinus von Hillen, Johannes van der Berstrate, Sygebodo der Jüngere, Cristianus von Hengestenberche und auch Mathias Schelewent und Johanes Colnema sowie viele andere.
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2025, 07:37 Uhr

Wappen der Grafen von der Mark

Im sogenannten Roten Buch der Stadt Dortmund finden sich Aufzeichnungen über Streitigkeiten zwischen Dortmund und dem Grafen Adolf von der Mark und deren Schlichtung aus dem Jahr 1345.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]

Dat men de borghere van Dortmunde nicht vredelos sal leghen.
Anno domini 1345 circa festum penthokostos quidam noster concibis Johannes Schrighel ad nos veniens nobis exposuit, quod Bernhardus Suzenbich ipsum captavaverit prope curiam dictam Heyle et ipsum ad faciendum iuramentum fide data coegit ibidem die determinata et nominata redeundi. Die vero sui introitus comes Tremoniensis cum nostris adiutoribus seu stipendiariis quibusdam de nostro iussu et scitu illuc equitantes ipsum Bernhardum captivare volentes ipsum profugum in Lippia interfecerunt; postea ad querimoniam suorum fratrum et aliorum amicorum Randolphus dictus Hake de Herne tunc temporis gogravius in Unna ratione huiusmodi interfectionis nos et nostros concives proscriptos et exleges in comitia de Marka iudicavit in nostrum preiudicium et gravamen et contra nostram libertatem a divinis Romanorum imperatoribus ab antiqueo tempero nobis concessam et indultam.
De eodem.
Postea per Johannem de Summeren militem dictum Haken gogravium in Unna, Rotgherum Asschebruch officialem in Bochem, Rutgerum de Glatbeke officialem in Ekelinchoven et per Ottonem van dem Esekenwerke de Adolpho comite de Marka emissos et quosdam de consilio nostro et universitate opidi nostri ad hoc iunctos super domo nostri consilii concordia et amicitia fuit placitata sub forma infrascripta sub eodem anno domini feria 4 ante festum Symonis et Jude. [2] Quidam de nostro consilio et aliis nostris concivibus dictum comitem in Nunneherreke visitantes et Lambertus Beye tunc temporis proconsul ibidem in ecclesia in presentia comitis hec verba protulit: " Domine comes, vobis conquerimur nunc sicut prius, quod dictus Hake vester gegravius in Unna nos et nostros concives iniuste proscriptos et exleges iudicavit, quod nobis de iure fieri non potest neque debet." Ad hec Johannes Sumeren miles predictus de petitione et iussu comitis eiusdem et ex suo ore respondit, quod huiusmodi factum sibi esset tunc et postea molestum, et quod esset factum sine suo iussu et scitu p... quod si manufactores fuissent proscripti et huiusmodi proscriptio est et esset debet cedata annichiliata et totaliter deleta et libertates et privilegia nostra sicut pater et avus suus nobis tenere debet et observare. Quo facto idem Johannes de Sumeren miles de iussu et consensu suorum quatuor sociorum predictorum dixit: "Domine comes, iuxta placitata nostra quecunque adversus cives Tremoniensis habetis movenda, movere hoc loco et isto tempore potestis et super hoc ab eis solutionem vel ius accipietis et quecunque hic negligitis, illa erant quita, annichilata totaliter et deleta." Extunc ibidem ipse comes eodem Johanne milite presente nos septies impetiit.
Primo: quod dictum Vrethere sauum servum et ministrum captivavimus et ipsum super 20 marcis exactionavimus.
Secundo: quod adiutores et amici sui adiutores domini Coloniensis suos adversarios, qui sibi dampna intulerant, fugarent et insequerentur, qui in nostram civitatem se recipientes ibidem se sustentarunt et defenderunt, in quo dampnum sibi, ut asseruit, fecerimus.
Tertio, quod amicis et subditis suis annonam suam et cibaria sua ad nostram civitatem ducentibus negaverimus ea educi pro sua voluntate.
Quarto, quod sibi et quibusdam suis amicis quasdam arbores extraxerimus et quasdam arbores secaverimus, in quo sibi dampnum fecerimus.
Quinto, quod viam dictam Papelo foderimus et confregerimus, quod de iure facere non possemus.
Sexto, quod quedam puelle cives nostre acciperent et obtinerent bona quedam pheodalia Bernhardo dicto Dobbe, quorum proprietas ad ipsum pertenire dinosceretur.
Septimo, quod interfecerimus Bernhardum Suzenbik suum famulum, cuius emendam postulavit.
De responso.
Ad istas septem impetitiones respondimus per ordinem. Primo ad primum: Quod adiutores nostri dictum Vrethere captivaverunt nostrum inimicum, qui diu et sepius nostrum peius fecit et procuravit et ipsum super viginti marcas exactionavimus, in quo dicto comiti nullum dampnum intulimus sibi de iure emendandum. Tandem ad petitionem eiusdem comitis viginti marcas sibi dimisimus et literas suas super hoc datas sibi restituimus, literas vero suas et fratris sui de iuramento nobis datas obtinimus et adhuc habemus.
Secundo: quod quadam die dominica hora comestionis circa horam nonam quidam aliquos armatos manu insequentes ad portam nostram occidentalem venerunt, quod videntes nostri custodes eiusdem porte eam clauserunt et ambe partes infra munitionem nostram exteriorem dictam vorwerk bellantes una pars reliquam prevalendo expugnans eam expulsit et eandem muninitionem exteriorem clausit et ibidem se sustentavit. Quod primo dum percepimus mox advenimus et accepta sufficiente cautione ab adiutoribus domini Coloniensis, quod omnia ablata illo tempore de amicis comitis de Marka restituere et restaurare deberent, quod et factum fuit, portisque nostris apertis eos ex utraque parte quitomisimus iuxta libertatem nostre civitatis.
Tertio: quod iuxta amicitiam et confederationem illo tempore cum domino Coloniensi habitam nulla cibaria adversariis huismidu reque vendere neque dare possemus ex nostra civitate, tandem ab ipso obtinuiumus, quod (in) amicos et sibditos comitis de Marba cibaria ex nostra civitate in domos suas pro sua necessitate facere educere possemus, quod et factum est. Sed in congregationibus dictis reyse et hervart educere facere non potuimus, in quo etiam comiti de Marka nullum dampnum fecimus sibi de iure restaurandum.
Quarto: quod quasdam arbores in fundo nostrorum pascuorum iniuste plantatas et positas, ubi etiam arbores stantes quibusdam nostris concivibus pertinerent, extraximus, in quo etiam nullum dampnum sibi fecimus de iure emendandum.
Quinto: quod viam Papelo fodimus et infrefimus sitam in nostra iurisdictione et in libera comitia et in nostro proprio iuxta libertatem et gratiam nobis a sacre Romano imperio sufticienter concessam et indultam, quod omnes vias in nostra iurisdictione et libera comitia sitas statuere et eas munire possumus pro nostro et utilitate.
Sexto: quod dictus comes amicos suos ad nostram civitatem mitteret et auditis impetitione Bernhardi Dobben et responsione puellarum ipsi comiti ius super hoc tradere vellemus et iustitiam in ipsum arbitrari super hoc pronuntiandam.
Septimo: quod adiutores nostri Bernhardum Zuzenbic nostrum inimicum, qui diu et sepius nostrum malum egerat et procuraverat, cum Sobben et dicto Schulen profugum in Lippia interfecerunt ut dictum est superius, in quo etiam nullum dampnum fecimus sibi de iure refundendum.
Item Lamberto Beyen et Theoderico Overberch iuramentum super 6 articulos premissos prebentibus fuit ibidem dimissum.
Istis singulis peractis comes de Marca et nos totaliter fuimus separati et ad fundum concordati, ubi presentes interfuerunt quinque predicti ex parte ipsius comitis emissi et Rutgherus de Altena et Hermannus de Wickede milites Lambertus van der Rure, Hermannus et Bernhardus fratres de Wittene, Herbordus de Dunehove, Theodericus Nortkerke, Bernhardo filio Hermanni de Wittene et aliis quampluribus. Item ex parte civitatis interfuit Conradus comes Tremoniensis predictus, Conradus Cleppinc senior, Gots. de Hederminchusen, Winandus de Vimeren, Thidemannus Swarte iunior, Syghebodo Berstrate, homines imperiales, Volquinus de Hillen, Johannes van der Berstrate, Sygebodo iunior, Cristianus de Hengestenberche et etiam Mathias Schelewent et Johanes Colnema pluresque alii.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:

Dass man die Bürger von Dortmund nicht vogelfrei erklären soll.

Im Jahre des Herrn 1345, um das Pfingstfest herum, erschien einer unserer Mitbürger, Johannes Schrighel, bei uns und legte uns dar, dass Bernhardus Suzenbich ihn nahe dem Hof genannt Heyle gefangen genommen und ihn gezwungen habe, dort unter Zusicherung des Glaubens einen Eid zu leisten, an einem bestimmten und benannten Tag zurückzukehren. Am Tag seiner Ankunft ritten der Graf von der Mark mit einigen unserer Helfer oder Söldner auf unser Geheiß und Wissen dorthin, wollten denselben Bernhardus gefangen nehmen und töteten ihn auf der Lippe, da er flüchtig war; später auf die Klage seiner Brüder und anderer Freunde hin, verurteilte Randolfus, genannt Hake von Herne, zu dieser Zeit Gograf in Unna, wegen dieser Tötung uns und unsere Mitbürger zum Nachteil und zur Beschwerung von uns und gegen unsere Freiheit, die uns von den göttlichen römischen Kaisern von alters her gewährt und zugestanden wurde, im Landgericht der Mark für geächtet und vogelfrei.

Dasselbe betreffend. Später wurde durch Johannes von Summeren, Ritter, genannt Hake, Gograf in Unna, Rotgherus Asschebruch, Amtmann in Bochum, Rutgerus von Glatbeke, Amtmann in Ekelinchoven, und durch Otto van dem Esekenwerke, die von Adolph, Graf von der Mark, entsandt worden waren, und einige von unserem Rat und der Gesamtheit unserer Stadt, die diesem hinzugezogen wurden, auf unserem Ratshaus eine Einigung und Freundschaft verhandelt unter der nachstehenden Form, im selben Jahr des Herrn, am Mittwoch vor dem Fest Simons und Judas. Einige aus unserem Rat und andere unserer Mitbürger besuchten den besagten Grafen in Nunneherreke und Lambertus Beye, zu dieser Zeit Prokonsul (Bürgermeister) dort, sprach in der Kirche in Gegenwart des Grafen diese Worte: „Herr Graf, wir beschweren uns bei Euch jetzt wie zuvor, dass Euer besagter Gograf Hake in Unna uns und unsere Mitbürger unrechtmäßig für geächtet und vogelfrei erklärt hat, was uns von Rechts wegen weder geschehen kann noch soll.“ Darauf antwortete der vorgenannte Ritter Johannes Sumeren auf Bitten und Geheiß desselben Grafen und aus seinem Mund, dass diese Tat ihm damals und später lästig gewesen sei, und dass sie ohne sein Geheiß und Wissen geschehen sei... dass, falls die Täter geächtet worden seien, diese Achtserklärung aufgehoben, vernichtet und gänzlich gelöscht werden soll und ist und dass er unsere Freiheiten und Privilegien halten und beachten soll, wie es sein Vater und Großvater getan haben. Nach diesem Geschehen sagte derselbe Ritter Johannes von Sumeren auf Geheiß und mit Zustimmung seiner vier vorgenannten Gefährten: „Herr Graf, gemäß unserer Verhandlung könnt Ihr hier und zu dieser Zeit alle Klagen, die Ihr gegen die Bürger von Dortmund habt, vorbringen, und Ihr werdet daraufhin von ihnen eine Entschädigung oder Recht erhalten, und was Ihr hier vernachlässigt, das soll erledigt, gänzlich vernichtet und gelöscht sein.“ Daraufhin klagte derselbe Graf dort, in Anwesenheit desselben Ritters Johannes, uns siebenmal an. Erstens: dass wir seinen Knecht und Diener, genannt Vrethere, gefangen genommen und von ihm mehr als 20 Mark erpresst hätten. Zweitens: dass seine Helfer und Freunde die Helfer des Herrn von Köln, seine Gegner, die ihm Schaden zugefügt hatten, jagten und verfolgten, welche sich in unsere Stadt flüchteten und sich dort aufhielten und verteidigten, wodurch wir ihm, wie er behauptete, Schaden zugefügt hätten. Drittens: dass wir seinen Freunden und Untertanen, die ihr Getreide und ihre Lebensmittel in unsere Stadt brachten, verweigert hätten, diese nach ihrem Willen auszuführen. Viertens: dass wir ihm und einigen seiner Freunde gewisse Bäume ausgerissen und gewisse Bäume gefällt hätten, wodurch wir ihm Schaden zugefügt hätten. Fünftens: dass wir den Weg, genannt Papelo, aufgegraben und zerstört hätten, was wir von Rechts wegen nicht tun dürften. Sechstens: dass gewisse Mädchen, unsere Bürgerinnen, gewisse Lehnsgüter von Bernhard, genannt Dobbe, erhalten und besäßen, deren Eigentum ihm zuzustehen schien. Siebtens: dass wir Bernhardus Suzenbik, seinen Diener, getötet hätten, dessen Buße er forderte.

Von der Antwort. Auf diese sieben Klagen antworteten wir der Reihe nach. Erstens auf das erste: Dass unsere Helfer den besagten Vrethere, unseren Feind, der uns lange und oft Böses angetan und veranlasst hatte, gefangen nahmen und wir von ihm mehr als zwanzig Mark erpressten, wodurch wir dem besagten Grafen keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Schließlich erließen wir ihm auf Bitten desselben Grafen die zwanzig Mark und gaben ihm seine darauf ausgestellten Briefe zurück, während wir seine und seines Bruders Briefe über den uns geleisteten Eid behielten und immer noch haben. Zweitens: Dass an einem gewissen Sonntag zur Essenszeit, gegen die neunte Stunde, einige, die Bewaffnete mit der Hand verfolgten, zu unserem westlichen Tor kamen, was unsere Wächter dieses Tores sahen, es schlossen und beide Parteien innerhalb unserer äußeren Befestigung, genannt Vorwerk, kämpften, wobei die eine Partei die andere überwältigte und sie vertrieb und dieselbe äußere Befestigung schloss und sich dort aufhielt. Als wir dies zum ersten Mal bemerkten, kamen wir sofort hinzu und nahmen von den Helfern des Herrn von Köln eine ausreichende Sicherheit entgegen, dass sie alle zu dieser Zeit von den Freunden des Grafen von der Mark genommenen Güter zurückgeben und erstatten sollten, was auch geschah, und öffneten unsere Tore und entließen sie von beiden Seiten, gemäß der Freiheit unserer Stadt.

Drittens: Dass wir gemäß der Freundschaft und dem Bündnis, das wir zu dieser Zeit mit dem Herrn von Köln hatten, keine Lebensmittel an Feinde dieser Art aus unserer Stadt verkaufen oder geben durften; schließlich erwirkten wir von ihm, dass wir für die Freunde und Untertanen des Grafen von der Mark Lebensmittel aus unserer Stadt in ihre Häuser für ihren Bedarf ausführen lassen durften, was auch geschah. Aber bei Versammlungen, genannt „Reise“ und „Heerfahrt“, konnten wir die Ausfuhr nicht gestatten, wodurch wir dem Grafen von der Mark auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Viertens: Dass wir gewisse Bäume, die unrechtmäßig auf dem Grund unserer Weiden gepflanzt und gesetzt waren, wo auch stehende Bäume einigen unserer Mitbürger gehörten, entfernten, wodurch wir ihm auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu ersetzen wäre. Fünftens: Dass wir den Weg Papelo aufgruben und zerstörten, der in unserer Gerichtsbarkeit und im freien Landgericht und in unserem Eigentum liegt, gemäß der Freiheit und Gnade, die uns vom Heiligen Römischen Reich ausreichend gewährt und zugestanden wurde, dass wir alle Wege, die in unserer Gerichtsbarkeit und im freien Landgericht liegen, festlegen und zu unserem Schutz und Nutzen befestigen können. Sechstens: Dass der besagte Graf seine Freunde in unsere Stadt schicken solle, und nachdem wir die Klage von Bernhard Dobbe und die Antwort der Mädchen gehört hatten, wir dem Grafen darüber Recht gewähren und Gerechtigkeit darüber sprechen lassen wollten. Siebtens: Dass unsere Helfer Bernhard Zuzenbic, unseren Feind, der uns lange und oft Böses angetan und veranlasst hatte, mit Sobben und dem besagten Schulen als Flüchtling auf der Lippe töteten, wie oben gesagt, wodurch wir ihm auch keinen Schaden zufügten, der ihm von Rechts wegen zu erstatten wäre. Ferner wurde Lambertus Beyen und Theodericus Overberch, die den Eid auf die 6 vorgenannten Artikel leisteten, dort entlassen. Nachdem diese einzelnen Punkte erledigt waren, wurden der Graf von der Mark und wir vollständig getrennt und in der Sache versöhnt, wobei fünf der vorgenannten vom Grafen Entsandten und Rutgherus von Altena und Hermannus von Wickede, Ritter, Lambertus van der Rure, Hermannus und Bernhardus, Brüder von Wittene, Herbordus von Dunehove, Theodericus Nortkerke, Bernhardus, Sohn des Hermannus von Wittene, und viele andere anwesend waren. Ferner waren seitens der Stadt anwesend der vorgenannte Konrad, Graf von Dortmund, Konrad Cleppinc der Ältere, Gots. von Hederminchusen, Winandus von Vimeren, Thidemannus Swarte der Jüngere, Syghebodo Berstrate, kaiserliche Leute, Volquinus von Hillen, Johannes van der Berstrate, Sygebodo der Jüngere, Cristianus von Hengestenberche und auch Mathias Schelewent und Johanes Colnema sowie viele andere.

Bemerkungen

In der Urkunde wird u.a. Randolf Hake als Gograf von Unna erwähnt. Er war zudem Burgmann auf Burg Mark. Sein Gografenamt in Unna könnte darauf hindeuten, dass er zeitgleich Amtmann in Hamm gewesen ist, wie es für seinen (unmittelbaren?) Vorgänger Gerlach von Sümmern gegolten hat.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Zweite Hälfte. Dortmund 1885, S. 416 - 419
  2. das ist der 26. Oktober
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