Kriminalität in Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Justiz ===
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Kleinere Strafsachen können beim [[Amtsgericht Hamm]] verhandelt werden. Das zuständige Landgericht für die Stadt Hamm ist das Landgericht Dortmund, an dem in der Regel Straftaten, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren oder der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder der Sicherungsverwahrung zu erwarten ist, verhandelt werden.<ref>[https://www.justiz.nrw/BS/recht_a_z/L/Landgericht/index.php Justiz.NRW]</ref> Auch bei schweren Verbrechen, insbesondere Mord, ist das Dortmunder Landgericht zuständig.
Kleinere Strafsachen können beim [[Amtsgericht Hamm]] verhandelt werden. Das zuständige Landgericht für die Stadt Hamm ist das Landgericht Dortmund, an dem in der Regel Strafsachen verhandelt werden, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren oder die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder der Sicherungsverwahrung zu erwarten ist.<ref>[https://www.justiz.nrw/BS/recht_a_z/L/Landgericht/index.php Justiz.NRW]</ref> Bei schweren Verbrechen, insbesondere Mord, ist das Dortmunder Landgericht immer zuständig.


In höherer Instanz ist das [[Oberlandesgericht]] Hamm am [[Otto-Krafft-Platz]] zuständig, das nur noch dem Bundesgerichtshof unterstellt ist.
Die nächsthöhere Instanz ist das [[Oberlandesgericht]] Hamm am [[Otto-Krafft-Platz]], das selbst nur noch dem Bundesgerichtshof unterstellt ist.


==Polizeiliche Kriminalstatistik==
==Polizeiliche Kriminalstatistik==

Version vom 9. März 2023, 18:24 Uhr

In diesem Artikel, der derzeit noch im Aufbau ist, werden die Zuständigkeiten bei Kriminalfällen in Hamm, die Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizei Hamm sowie bekanntere Kriminalfälle auf Hammer Stadtgebiet dargestellt, um einen Überblick über das Thema Kriminalität in Hamm zu ermöglichen.

2022 gab es in Hamm 16.549 Straftaten bei einer Aufklärungsquote von 55,62 %.

Zuständigkeiten

Polizeipräsidium Hamm – Historischer Altbau

In der Stadt Hamm lag das Polizeiwesen bis zum Jahr 1927 noch in den Händen der Kommune. Oberster Dienstherr war damit der Oberbürgermeister. Auch wenn einige städtische Beamte mit Ermittlungsaufgaben betraut waren, gab es trotz vorheriger Bestrebungen in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre keine speziell ausgebildete Kriminalpolizei im heutigen Sinne. Erst mit der Einstellung des Kriminal-Polizeirats Hillebrand aus Elberfeld-Barmen in die kommunale Polizei im Februar 1925 wurde die Grundlage für die Organisation einer einheitlichen Kriminalpolizei geschaffen. In dieser Phase zwischen 1925 und 1928 erfolgte auch der Übergang zu einer einheitlichen staatlichen Gesamtpolizei und der Einzug in das gerade fertiggestellte Dienstgebäude in der Hohe Straße 80.

→ siehe auch: Kriminalpolizei Hamm

Polizeipräsidium Hamm – Neubau

Heute stehen die Beamten der Polizei Hamm im Dienst des Landes NRW. Als Behörde der Polizei NRW ist die Hammer Polizei mittelbar dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen unterstellt. Sitz der Polizei Hamm ist der Neubau des Polizeipräsidiums in der Grünstraße 10.

Für die Bekämpfung der Straßenkriminalität ist die Schutzpolizei mit ihren uniformierten Beamten zuständig. Die Kriminalpolizei, die in zivil auftritt, ist in der Regel zuständig, wenn weiterführende Ermittlungsmaßnahmen durchzuführen sind. Zu ihrer Zuständigkeit zählen unter anderem Raub- und Diebstahldelikte, Sexualdelikte, Rauschgiftdelikte, politisch motivierte Straftaten, Verkehrsdelikte, Tötungsdelikte und die organisierte Kriminalität.[1]

Im Falle von Tötungsdelikten gehen die Ermittlungen in der Regel auf eine Mordkommission der Kriminalpolizei Dortmund über, die ihre Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund führt. Diese unterhält eine Zweigstelle beim Amtsgericht Hamm.

Justiz

Amtsgericht Hamm
Amtsgericht

Kleinere Strafsachen können beim Amtsgericht Hamm verhandelt werden. Das zuständige Landgericht für die Stadt Hamm ist das Landgericht Dortmund, an dem in der Regel Strafsachen verhandelt werden, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren oder die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder der Sicherungsverwahrung zu erwarten ist.[2] Bei schweren Verbrechen, insbesondere Mord, ist das Dortmunder Landgericht immer zuständig.

Die nächsthöhere Instanz ist das Oberlandesgericht Hamm am Otto-Krafft-Platz, das selbst nur noch dem Bundesgerichtshof unterstellt ist.

Polizeiliche Kriminalstatistik

In ihrer jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) legt die Polizei Hamm die Anzahl der erfassten Straftaten insgesamt und nach einzelnen Delikten sowie die Aufklärungsquote dar. Nicht Teil der Statistik sind Ordnungswidrigkeiten, zum Beispiel Parkverstöße. Diese werden in der Regel auch nicht von der Polizei, sondern vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) geahndet.

Insgesamt befindet sich die Kriminalität in Hamm seit Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau, während die Aufklärungsquote im Schnitt der letzten 15 Jahre gesteigert werden konnte.

Jahr Straftaten Aufklärungsquote
2022[3] 16.549 55,62 %
2021[4] 14.667 56,01 %
2020[5] 15.553 54,96 %
2019[6] 13.591 55,21 %
2018[7] 13.355 57,57 %
2017[8] 14.866 53,98 %
2016[9] 15.441 53,11 %
2015[9] 15.204 51,07 %
2014[9] 15.152 50,32 %
2013[9] 14.766 48,67 %
2012[9] 15.728 52,47 %
2011[9] 15.561 48,62 %
2010[9] 15.828 46,94 %
2009[9] 15.187 50,94 %
2008[9] 15.519 49,39 %
2007[9] 16.687 44,93 %

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Als Wohnungseinbruchsdiebstahl (§ 244 Strafgesetzbuch) wird der Einbruch in eine Wohnung mit dem Ziel des Diebstahls fremden Eigentums bezeichnet. Die Polizei Hamm erfasst die Gesamtzahl der Vorfälle sowie die Anzahl der Einbrüche, die abgebrochen werden, beispielsweise durch störende Nachbarn oder unüberwindbare Schlösser. Für diesen Straftatbestand weist die Polizei Hamm in ihrer PKS stets eine gesonderte Aufklärungsquote aus.

Jahr Gesamt Versuche Aufklärungsquote
2022[3] 286 119 18,66 %
2021[4] 173 93 24,28 %
2020[5] 251 125 11,95 %
2019[6] 265 125 10,94 %
2018[7] 207 80 29,95 %
2017[8] 293 120 22,53 %
2016[9] 534 218 21,54 %
2015[9] 568 250 22,71 %
2014[9] 390 186 22,31 %
2013[9] 348 130 18,39 %
2012[9] 347 117 21,33 %
2011[9] 369 155 17,34 %
2010[9] 342 118 34,21 %
2009[9] 317 130 21,14 %
2008[9] 312 131 18,91 %
2007[9] 440 155 16,59 %

Straßenkriminalität

Die Kategorie Straßenkriminalität ist eine Sammelkategorie, in der alle Delikte im öffentlichen Raum zusammengefasst werden, darunter beispielsweise sexuelle Belästigung, Straftaten, die aus Gruppen heraus verübt werden, Taschendiebstahl, Raub, Körperverletzung und mehr.

Die Polizei Hamm weist nicht für jedes Jahr eine dezidierte Aufklärungsquote für diesen Sektor in ihrer PKS aus.

Jahr Fälle Aufklärungsquote
2022[3] 4.069 20,40 %
2021[4] 3.862
2020[5] 4.171
2019[6] 3.680
2018[7] 3.580
2017[8] 4.288
2016[9] 3.890
2015[9] 3.818
2014[9] 4.088
2013[9] 4.019
2012[9] 4.224
2011[9] 4.461
2010[9] 4.924
2009[9] 4.126
2008[9] 4.728
2007[9] 5.913

Bekannte Kriminalfälle

Amoklauf an der Hochschule Hamm–Lippstadt

Der Amoklauf an der Hochschule Hamm–Lippstadt (HSHL) ereignete sich am 10. Juni 2022 und forderte ein Todesopfer.

Der unter Verfolgungswahn leidende Täter, Markus R. (34), stach mit zwei Küchenmessern in den Fluren und später in einem Hörsaal auf insgesamt vier Zufallsopfer ein. Eine 30-Jährige Dozentin der HSHL verstarb kurz darauf im Krankenhaus an den Folgen des Angriffs. R. wurde noch am Tatort verhaftet und 2023 nach einem Sicherungsverfahren vor dem Dortmunder Schwurgericht auf unbestimmte Zeit in einer forensischen Psychiatrie untergebracht.

→ siehe auch: Amoklauf an der Hochschule Hamm–Lippstadt

Kriminelle Jugendbande am Westentor (2021–2022)

In den Jahren 2021 und 2022 geriet das Westentor wiederholt in den Fokus der Polizei, da sich hier eine Gruppe krimineller Jugendlicher aus Hamm und verschiedenen Nachbar- und Ruhrgebietsstädten gebildet hatte. Aus der Gruppe heraus wurden gegenüber Unbeteiligten unter anderem Beleidigungen, Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe verübt.

Die Gruppe wurde 2021 vorläufig zerschlagen, fand jedoch 2022 ans Westentor zurück.

→ siehe auch: Westentor

Mordfall Monika (2009)

In der Nacht vom 5. auf 6. Juni 2009 wurde eine 32-jährige Prostituierte aus Ungarn, die unter dem Namen Monika auf dem Straßenstrich an der Heessener Straße nahe des Flugplatzes in Erscheinung trat, erdrosselt oder erwürgt. Die Leiche wurde am 18. Juni 2009 von Spaziergängern entdeckt. Bis heute ist der Fall ungelöst.

→ siehe auch: Mordfall Monika

Einzelnachweise